Im Jahr 2023 stand das Thema BAföG erneut im Fokus der Diskussionen, vor allem in Bezug auf die Versprechen der Bundesregierung und deren tatsächliche Umsetzung. Trotz großer Ankündigungen blieben viele Maßnahmen unerfüllt. Zwar verzeichneten wir beim Studierendenwerk Dortmund einen Anstieg bei den Anträgen sowie bei den insgesamt ausgezahlten Mitteln und der durchschnittlichen monatlichen Förderung im Vergleich zum Vorjahr. Dennoch reichte dies oft nicht aus, um ein Studium angemessen zu finanzieren.

Besonders problematisch gestaltet sich die Situation in vielen Hochschulstädten, wo nicht nur Wohnraum knapp, sondern auch teuer ist. Die BAföG-Wohnpauschale erweist sich als viel zu niedrig, um selbst die Mietkosten für ein WG-Zimmer zu decken. Diese Diskrepanz führt dazu, dass viele Studierende finanziell stark belastet sind.

Vieles von dem, was den Studierenden versprochen wurde, ist nicht eingehalten worden. Das BAföG – als wichtige Säule der Studienfinanzierung – muss einfach grundlegend reformiert und an die Lebenswirklichkeit angepasst werden.

Berit Janson, Abteilungsleiterin Studienfinanzierung

Ursprünglich wurde das BAföG eingeführt, um eine größere Bildungsgerechtigkeit zu erreichen. Doch von diesem Ziel ist man aktuell weit entfernt. Während andere Sozialleistungen wie zum Beispiel das Bürgergeld angehoben und an die Inflation angepasst wurden, blieb das BAföG in dieser Entwicklung zurück. Dies führt dazu, dass viele Studierende am Existenzminimum leben undgezwungen sind, neben dem Studium zu arbeiten oder sich zusätzlich zu verschulden.

Digitalisierung und mehr Service

Auch 2023 stand die Abteilung Studienfinanzierung erneut vor dem Problem, dass durch die Einführung der digitalen Antragsstellung in der Abteilung ein erheblicher Mehraufwand entstanden ist. Es wurden zwei studentische Aushilfen eingestellt, deren alleinige Aufgabe es ist, digital eingereichte Anträge auszudrucken und entsprechend einzusortieren, um einen hohen Bearbeitungsstau zu vermeiden. Dies hat zu einer erheblichen Arbeitserleichterung und einer schnelleren Bearbeitung der Anträge geführt.

Eine neue Funktion wurde auf der Website implementiert, um den Studierenden, die Anträge gestellt haben oder noch fehlende Nachweise einreichen müssen, eine transparente Einsicht in die voraussichtliche Bearbeitungsdauer zu ermöglichen. Diese ermöglicht es nun mit wenigen Klicks das Datum der ältesten unbearbeiteten Erstanträge sowie der benötigten Nachweise einzusehen. Diese Maßnahme hat dazu beigetragen, die Anfragen bezüglich des Bearbeitungsstands deutlich zu reduzieren. Die Informationen werden alle zwei Wochen aktualisiert.

Beschiedene Anträge im Jahresvergleich

Entwicklung der ausgezahlten BAföG-Mittel in Mio. €

Übersicht Förderung  
Beschiedene BAföG-Anträge 11.050
Geförderte insgesamt 10.045
Geförderte an staatl. Präsenzhochschulen 8.685
Durchschnittliche Förderung monatl. 662 €
Förderquote 16,3 %